Anmeldungsdatum: 02.02.2016 Beiträge: 7445 Wohnort: München
Verfasst am: Fr 08. März. 2019 13:45 Titel:
Der Plan der Engel
Sandy: "Wenn es für uns am Mittwoch klappt, fliegen Sergiu und ich am Freitag nach Nyon. Dann macht ihr das mit der "Aktion Kathrin" alleine"
Barbara: "Warum Du?"
Sandy: "Weil ich für die Championsleague zuständig bin"
Ann Kathrin: "Da wird der UEFA Cup aber auch ausgelost. Egal. Mir geht´s sowieso darum, dass die Paarzuteilung klappt"
Cathy: "Und Massimo nicht vergessen"
Barbara: "Massimo?"
Cathy: "Der will jetzt Ella"
Panagiota: "Ich helfe doch auch mit!"
Ann Kathrin: "Warum funktionieren meine Fähigkeiten eigentlich nur manchmal?"
Barbara: "Da hat sich Sergiu sicher was dabei gedacht"
15. März (12 Uhr MEZ), Nyon
Viertelfinale Auslosung
Ajax (NED)
Manchester United (ENG)
Porto (POR)
Tottenham Hotspur (ENG)
Barcelona (ESP) / Lyon (FRA)
Bayern München (GER) / Liverpool (ENG)
Juventus (ITA) / Atlético Madrid (ESP)
Manchester City (ENG) / Schalke (GER)
Sandy: "Meinetwegen kann Juventus weg"
Barbara: "Warum? Stellt euch mal Kathrins Blick nach dem Finale vor, wenn Cristiano sie stehen lässt und stattdessen mit einer anderen tanzt"
Panagiota: "Poa, seid ihr fies!"
Anmeldungsdatum: 02.02.2016 Beiträge: 7445 Wohnort: München
Verfasst am: Fr 08. März. 2019 22:06 Titel:
Sergiu´s Männerabend
"Hallo Pavel, magst Du ein Bier?" begrüsst Sergiu den Tanzpartner von Marta Arndt.
"Klar. Danke!" freut sich dieser.
"Lenn ist schon im Bett und Regina quatscht bestimmt mit Marta über die kommende Staffel. Da machen wir es uns jetzt gemütlich"
"Ist es nicht komisch, dass Du nicht dabei bist?" fragt Pavel.
"Nein. Eigentlich finde ich die Pause nach 4 Jahren ganz okay. Und stell´Dir vor, wieviel Fußball ich jetzt gucken kann. Nächste Woche geht´s nach München, dann nach Salzburg und hoffentlich nach Nyon zur Auslosung für´s Viertelfinale"
"Bist Du am Abend nicht im Studio bei der Kennenlernshow?" fragt Pavel.
"Doch. Das schaffe ich schon. Glaub´s mir"
"Mit wem hättest Du den gerne getanzt?"
"Schwierige Frage. Ich hätte mich nicht entscheiden können zwischen Barbara Becker und Ella Endlich"
"Auf Ella ist Massimo ganz scharf. Hat mir Marta geschrieben"
"Das kann ich mir vorstellen" schmunzelt Sergiu.
"Er ist wohl erst heute Nachmittag in Köln eingetroffen"
"Ich weiß auch warum. Weil er gestern in Neapel war und mit uns das Spiel gegen Salzburg angeguckt hat. Beziehungsweise haben wir erst in der Halbzeit erfahren, dass Massimo und Angela da sind"
"Wer ist Angela?"
"Eine italienische Profitänzerin. Lange Geschichte. Die willst Du gar nicht wissen" lacht Sergiu.
"Massimo und Angela?"
"Nein. Nicht was Du jetzt denkst. Aber es gibt Dinge, über die darf ich Dir nichts sagen"
"Marta war während der letzten Staffel etwas seltsam. Das Getue mit ihrem Spiegel. Den hab´ich jetzt versteckt"
"Echt jetzt? Vielleicht hätte sie Botschaften erhalten"
"Du glaubst tatsächlich an den Kram?"
"Naja, manches schon. Jedenfalls war Massimo gestern beim Spiel und hat verkündet, dass er mit Ella tanzen will" lenkt Sergiu die Aufmerksamkeit wieder auf Let´s Dance.
"Ella war mit 14 schon als Teeniestar "Junia" unterwegs, hast Du das gewusst?" fragt Pavel.
"Nein. Sie singt in einem ihrer Songs davon. Ich dachte, das hätte sie sich ausgedacht. Aber viele ihrer Lieder stimmen ja. Am besten gefällt mir "Gut gemacht", das hat irgendwie was. Das hat sie damals bei Carmen Nebel gesungen als Marius und Otlile ihren Showtanz hatten"
"Das hab´ich gesehen. Otlile wirkte etwas angespannt"
"Ja. Das war auch kurz nach dem Verschwinden ihres Tanzpartners Daniel und …"
"...ob die beiden Ella überredet haben, bei Let´s Dance mitzumachen?" unterbricht Pavel.
"Da liegst Du gar nicht mal so falsch" lacht Sergiu.
"Ella hat auch schon früh ins Musicals mitgewirkt. Beispielsweise war sie die Sandy in "Grease" und …"
"Sandy, außgerechnet" lacht Sergiu.
"Siehst Du. Vielleicht hättest Du sie ja bekommen"
"Ach Quatsch. Ich denke eher, dass ich Barbara Becker bekommen hätte"
"Naja, dann gibt´s ja wieder einen Bezug zu Sandy"
"Und zum Pocher"
"Vor dem graut es allen schon"
"Kann ich mir denken. Die arme Christina, falls sie ihn zieht"
"Barbara Becker hat auch eine Schauspielausbildung gemacht. Und zwar in München. Außerdem hat sie eine Pilates DVD veröffentlicht. Die muss Regina irgendwo haben" informiert Sergiu.
"Sie hätte tanztechnisch zu Dir gepasst" meint Pavel.
"Warum? nur weil sie auch mit Boris Becker zusammen war und Barbara heißt?"
"Nein. Auch so. Dann hättest Du mal eine dunkelhaarige gehabt und mal eine Frau über 35"
"Ich weiß nicht. Vielleicht hätte ich auch die nervige Evelyn bekommen"
"Die kommt aus Düsseldorf. Vielleicht zieht sie Valentin aus dem Lostopf"
"Magst Du nicht auch mal zu Let´s Dance?" fragt Sergiu.
"Jetzt mag´ich erst mal noch ein Bier" lacht Pavel.
"Ich gehe mal in den Keller und hole noch was rauf"
Im Treppenhaus kommt Sergiu an einem Spiegel vorbei .
"Nicht schon wieder" seufzt er.
"El hombre que lleva el nombre de su compañero de baile elegido es un príncipe nocturno. ¡Ten cuidado el miércoles! Sergio"
"Pavel, kannst Du gut Spanisch?" ruft Sergiu.
"Ich? Überhaupt nicht"
"Dann übersetzen wir das mal"
"Der Mann, der den Namen deiner auserwählten Tanzpartnerin trägt ist ein Nachtfürst. Sei vorsichtig am Mittwoch! Sergio"
"Danke Sergio für die Nachricht" ruft Sergiu.
"Welcher Sergio war das?" fragt Pavel.
"Keine Ahnung. Entweder Sergio Ramos oder Sergio Aguero"
"Kennst Du beide persönlich?" wundert sich Pavel.
"Weißt Du was Pavel, das ist eine richtig lange Geschichte. Ich glaub, das lassen wir" lacht Sergiu.
"Ich denke grad an die Promidamen bei Let´s Dance. Da wären Barbara Becker, Ella Endlich, Sabrina Mockenhaupt, Nazan Eckes, Kerstin Ott..."
"...fällt raus, die tanzt mit einer Frau. Darum musste Vadim raus"
"Okay. Dann hätten wir noch Evelyn Burdecki und Ulrike Frank"
"Und wen meint Sergio jetzt?"
"Das wenn ich wüsste" seufzt Sergiu.
"Frag´doch mal Sandy" schlägt Pavel lachend vor.
"Sandy und Barbara sind am Mittwoch auch in München"
"Aber da ist es vermutlich schon zu spät"
Anmeldungsdatum: 02.02.2016 Beiträge: 7445 Wohnort: München
Verfasst am: Sa 09. März. 2019 9:25 Titel:
What's App - Sergiu und Sandy
Sergiu: "Ein Liverpooler Spieler ist ein Nachtfürst"
Sandy: "Sagt wer?"
Sergiu: "Hat mir Sergio geschrieben, vermutlich Sergio Aguero. Der spielt schließlich mit Manchester City in der gleichen Liga in England"
Sandy: "Und weißt Du wer?"
Sergiu: "Meine eigentlich vorgesehene Tanzpartnerin trägt den gleichen Namen. Also kann ja nur der Nachnahme gemeint sein, oder?"
Sandy: "Das liegt auf der Hand. Ich habe gelesen, dass seine Vorfahren im 19.Jahrhundert nach Brasilien gingen. Kamen sogar aus der selben Gegend wie die Familie von Boris."
Sergiu: "Das war sowas von klar!"
Sandy: "Das wird klappen am Mittwoch. Jetzt wo Sergio uns scheinbar hilft."
Sergiu: "Nur so lange bis bis auf Manchester City treffen vermutlich."
Sandy: "Das ist allerdings wahr"
Anmeldungsdatum: 02.02.2016 Beiträge: 7445 Wohnort: München
Verfasst am: Mo 11. März. 2019 8:18 Titel:
Eine neue Botschaft für den Nachtfürsten - 10.03.
"Si nos ayudas, te ayudaré el miércoles. Sergio."
"Sergiu, guck mal!" ruft Regina ihren Mann.
"Nicht schon wieder" seufzt dieser.
"Was heißt das?"
"Das war jetzt sowas von klar"
"Was denn?"
"Dass ich Sergio helfen soll. Wahrscheinlich geht´s um die englische Meisterschaft. Und er hilft uns am Mittwoch"
"Du brauchst bald eine "to-Do-Liste" für sämtliche Wettbewerbe"
"Manchester City ist einen Punkt vor Liverpool."
"Ihr habt da ganz schön was zu tun" lächelt Regina.
"Du aber auch. Mit deinem zukünftigen Thomas."
"Fall´s ich ihn krieg"
"Sarah ist in Las Vegas mit ihrem Freund" informiert Sergiu.
"Mit Maximilian?"
"Nein. Mit einem mir unbekannten Mann"
Anmeldungsdatum: 02.02.2016 Beiträge: 7445 Wohnort: München
Verfasst am: Mo 11. März. 2019 15:20 Titel:
Angels - Whats App
Sandy: "Sergiu meinte, dass Alisson Becker ein Nachtfürst ist. Das hat ihm Sergio geschrieben".
Panagiota: "Welcher?"
Sandy: "Aguero"
Barbara: "Das war mir irgendwie sowas von klar"
Sandy: "Jedenfalls müssen wir am Mittwoch aufpassen. Der Schiedsrichter, Daniele Orsato, ist Italiener"
Ann Kathrin: "Und das heißt jetzt was?"
Sandy: "Keine Ahnung. Ich werde vor der Partie mal mit ihm reden"
Panagiota: "Sandy! Du willst doch niemanden bestechen"
Sandy: "Natürlich nicht. Aber Sergiu meinte, dass Sergio uns auch helfen will"
Barbara: "Macht er bestimmt nicht umsonst"
Sandy: "Wir sollen noch bei der englischen Meisterschaft helfen"
Ann Kathrin: "Das wird langsam chaotisch. Fliegst Du mit Sergiu nach Nyon am Freitag?"
Sandy: "Nur wenn es am Mittwoch klappt"
Barbara: "Wollen wir morgen nach Turin?"
Panagiota: "Was wollt ihr da?"
Sandy: "Turin rausfliegen lassen"
Ann Kathrin: "Ich dachte, wir bringen Turin ins Finale. Und dann stellt euch mal vor, dass Cristiano Six Pack Kathrin stehen lässt und stattdessen mit einer anderen tanzt."
Panagiota: "Und mit wem?"
Barbara: "Vielleicht mit Kerstin"
Cathy: "Ihr redet schon über das Finale. Besser wir konzentrieren uns jetzt erst mal auf Mittwoch und dann auf Freitag"
Sandy: "Hast Recht, Cathy"
Barbara: "Habt ihr gewusst, dass Ulrike Frank in der Serie Kathrin heißt?"
Sandy: "Ich nicht. Aber ich guck´das ja auch nicht"
Barbara:" Sie hat auch schon in Musicals mitgespielt. Und 2014 war sie im Playboy"
Cathy: "Vielleicht kriegt sie ja Erich"
Sandy: "Hauptsache Pocher kriegt Kathrin und Massimo kriegt seine Ella"
Ann Kathrin: "Und Jan und Isabel nicht vergessen"
Barbara: "Der hat übrigens mal im "Buddy" Musical mitgespielt. Und in der Serie "St. Angela" spielte er einen Luca"
Cathy: "Dann kriegt er am Ende Regina"
Sandy: "Quatsch. Thomas und Regina ist Gesetz"
Barbara: "Und in der Reality Serie "Die Burg" war Jan auch. Und mit dem Traumschiff in Papua Neuguinea und Panama"
Sandy: "Sarah ist grad in Las Vegas mit ihrem Freund"
Barbara: "Sarah hat einen Freund??"
Sandy: "Ja. Aber ich kenne ihn nicht"
Ann Kathrin: "Christian kennt übrigens Sabrina. Also wird aus dieser Paarung schon mal nichts. Was meint ihr?"
Barbara: "Keine Ahnung. Dass Massimo und Julia zusammen auf der Fashion Week waren hat ja auch nicht interessiert"
Ann Kathrin: "Die beiden, also Christian und Sabrina, waren 2017 bei einem gemeinsamen Sporturlaub in Griechenland. Fernanda Brandao und Patrick Owomoyela waren da auch"
Cathy: "Ich muss wieder was tun. Barbara und Sandy, wir sehen uns übermorgen"
Barbara: "Bis dann!!"
Ann Kathrin: "Was machen wir mit Turin?"
Panagiota: "Nix. In alles einmischen geht nicht"
Barbara: "Panagiota hat Recht"
Sandy: "Gut. Dann lassen wir das und konzentrieren uns auf Mittwoch"
Es ist Sonntag, der 27. Januar. Andrea steigt am Hamburger Hauptbahnhof aus dem Zug; ihr zweiter Besuch in der Freien und Hansestadt hat begonnen. Es ist trocken und mit etwa 4 Grad für Ende Januar gar nicht so kalt. Andrea empfindet die Temperatur jedoch als niedriger, sicher auch, weil ein recht heftiger Wind weht. Sie hat das Bahnhofsgebäude durch den Ausgang Mönckebergstraße verlassen, wirft manchen Blick auf die Auslagen in den Geschäften der Einkaufsmeile. Zoe - da erinnert sie sich, daß diese Modeboutique unter den ersten Läden war, die sich der Aktion "Anker für Nepal" anschlossen. Und Thomas Sabo - eine Filiale jenes Designers, den Barbara vor kurzem in Berlin anläßlich eines Events getroffen hat. Andrea sieht einen Turm mit spitzem, schlankem Dach einige Meter vor sich in die Höhe ragen und nimmt sich vor, das Gebäude zu besichtigen, zu dem der Turm gehört. Es handelt sich, wie ein blaues Schild mit weißer Schrift verrät, um die Hauptkirche St. Petri, die die älteste Pfarrkirche Hamburgs ist. 1195 wurde sie erstmals urkundlich als ecclesia forensis, was übersetzt Marktkirche bedeutet, erwähnt. Doch das Kirchengebäude ist nicht mehr das Original. Letzteres bestand aus Holz und wurde später durch einen ersten Steinbau ersetzt. Anfang des 14. Jahrhunderts erfolgte der Umbau im Stil der Backsteingotik. Während eines Großbrandes im Jahr 1842 wurden große Teile der Altstadt zerstört, darunter auch fast die gesamte Petrikirche. Die mit Kupfer verkleidete Turmspitze, so, wie sie heute ist - auch als Turmhelm bezeichnet -, entstand zwischen 1513 und 1516. Andrea beschließt, sich das Innere des Gotteshauses bei einem weiteren Stadtbesuch anzusehen. An diesem Vormittag spaziert sie lediglich um den dreischiffigen Bau herum. Nach einer Weile gelangt sie zum Mönckebergbrunnen und erfährt aus dessen teils verwitterter Inschrift, daß dieser nach Johann Georg Mönckeberg benannt worden ist, dem Ersten Bürgermeister Hamburgs zur Zeit der verheerenden Feuersbrunst von 1842. Je eine Männer- und eine Frauenfigur sitzen seitlich an eine Robbe gelehnt, einen Seelöwen, wie Andrea später nachlesen wird. Hinter dem Brunnen, der 1926 von Georg Wrba geschaffen wurde und als Fotomotiv begehrt zu sein scheint, befindet sich ein Pavillon aus dem Jahr 1915, der zunächst von den Hamburger Bücherhallen genutzt wurde und inzwischen das moderne Informationszentrum "Elbphilharmonie Kulturcafé" beherbergt. Auch dessen Innenbesichtigung hebt sich Andrea für einen späteren Hamburg-Aufenthalt auf. Ihr nächstes Ziel ist nun der Rathausmarkt mit dem namensgebenden Bauwerk. Das sehr langgestreckte Rathaus nimmt eine der Langseiten des rechteckigen Platzes fast vollständig ein. Wie zahlreiche andere Gebäude wurde auch das ursprüngliche Rathaus, das sich an einer anderen Stelle befunden hatte, ein Raub der Flammen des Brandes von 1842; das heutige Gebäude wurde erst 1897 errichtet. Andrea bewundert auch die markanten Sockel der beiden Flaggenmasten. Einige Wochen danach wird sie jedoch die Bedeutung der Relief-Figuren nachschlagen und erkennen, daß diese vom nationalistischen (Un-)Geist der Zeit Kaiser Wilhelms II. inspiriert sind.
Sie läuft am Ausstellungshaus Bucerius Kunst Forum vorbei und erblickt auf der Rückseite des Rathauses das Gebäude der Hanseatischen Wertpapierbörse. im Sprachgebrauch als Hamburger Börse oder schlicht als Börse bezeichnet. Unter anderem ist in diesem Haus die Handelskammer der Hansestadt untergebracht. Vom Dach herab grüßen zwei seitlich angebrachte Skulpturengruppen - Neuschöpfungen aus dem Jahr 2005, wie Andrea einer Informationstafel an der Hausfassade entnimmt. Denn die ursprünglichen Figuren waren im 2. Weltkrieg zerstört worden. Für originalgetreue Nachbildungen der Kunstwerke lagen zu wenige Abbildungen vor, die als Vorbilder hätten dienen können. Im Blickpunkt einer der beiden Plastiken steht Diana, die Jagdgöttin, die in diesem Fall den wirtschaftlichen Wettbewerb versinnbildlicht. Man könnte auch von kapitalistischem Konkurrenzkampf sprechen, geht es Andrea durch den Kopf. Die andere Skulptur erscheint ihr sympathischer: Sie zeigt Hamburgs Schutzpatronin Hammonia, deren Name Andrea immer an Harmonie erinnert. Hier wird die wachsame Dame durch die Darstellung theoretisch und praktisch auf dem Gebiet des Schiffbaus arbeitender Menschen ergänzt.
Andrea geht den Alten Wall hinunter, biegt nach rechts ab und gelangt zum Alsterfleet. Genau weiß sie nicht, was ein Fleet ist, vermutet jedoch, daß es eine norddeutsche Variante des Wortes Fließ darstellt. Sie kennt Fließe aus ihrer brandenburgischen Heimat. So werden dort natürliche Wasserläufe genannt. Wieder zu Hause angekommen, wird sie zu einem späteren Zeitpunkt den Begriff nachschlagen und erkennen, daß sie mit ihrer Annahme fast recht hatte. Die Hamburger Fleete dienten anders als ihre Geschwister im Spreewald nicht nur zur Beförderung von Personen und Lasten, sondern auch der Entwässerung sowie für Verteidigungszwecke. Ihr Lauf wurde von den Menschen oft erheblich verändert; viele Fleete sind heute ganz verschwunden. Mitunter ist nur noch aus den Ortsnamen ablesbar, daß sich an der entsprechenden Stelle einst ein Fleet befand. Das Alsterfleet jedoch besteht noch. Bei ihm handelt es sich um den Hauptabfluß der Alster in die Elbe. Begrenzt wird er durch die Rathausschleuse, auf die Andrea gerade blickt, sowie durch die Schaartorschleuse unweit des Rödingsmarktes. Andrea passiert die Stadthausbrücke. Das Gebäude, dem diese den Namen verdankt, stellt die Verbindung zwischen Alt- und Neustadt her.
Mittlerweile hat es leicht zu regnen angefangen. Der Platz, in dessen Mitte Andrea soeben steht, trägt den Namen Gänsemarkt. Kurioserweise hat an diesem Ort aber nie ein Marktrecht existiert. Einige Bauten am Platz fallen Andrea auf, beispielsweise das Dienstgebäude der Finanzbehörde, in der für die Hansestadt typischen Klinkerbauweise errichtet, oder auch jenes Kontorhaus, in dem die Stadtbäckerei ihren Sitz hat. Das 1881 geschaffene Lessingdenkmal - während des Zweiten Weltkrieges beschädigt - wurde 1955 wiederaufgestellt. Welchen Bezug hat Hamburg zu dem berühmten Dichter? Er war an der Hamburgischen Entreprise, die als erster Versuch eines deutschen Nationaltheaters gilt, als Dramaturg tätig. Andrea wird es heute abend in ein anderes Theater ziehen: in die Komödie Winterhuder Fährhaus. Dort möchte sie sich gemeinsam mit Birgit und Bettina, die sie bereits von der Doppelvorstellung "Gut gegen Nordwind/Alle 7 Wellen" in Bad Driburg her kennt, Ralfs und Pats neues Programm mit dem verheißungsvollen Titel "Wie Männer lieben (oder auch nicht)" ansehen. Sie legt im Einkaufszentrum Gänsemarktpassage eine kurze Pause ein, die sie zum Checken ihrer Messengernachrichten nutzt. Von Birgit ist noch nichts eingetroffen. Sie meldet sich bestimmt noch, sagt sich Andrea, bummelt ein wenig durch die Ladenzeile und verläßt die Passage wieder.
Der Regen ist stärker geworden. Dennoch läuft Andrea an der renommierten Hamburgischen Staatsoper vorbei zum Stephansplatz, an dem sich die U-Bahn-Station gleichen Namens befindet.Sie wird nun doch für einen Teil ihres Weges die U-Bahn nutzen. Die U 1 bringt sie bis zum Jungfernstieg; dort wechselt sie in die U 2 nach Schlump und von da in die U 3 Richtung Barmbek. An der Station Baumwall steigt sie aus. Ziemlich am Anfang der Fahrt hat sie bemerkt, daß sie einen Umweg gewählt hat. Doch das stört sie nicht; ihr bleibt schließlich noch reichlich Zeit. Der Check-in in ihrem Hotel ist erst ab 14 Uhr möglich. Über eine Fußgängerbrücke gelangt sie zunächst zum Gebäude des Verlages Gruner + Jahr, anschließend zu einer Grünfläche. Ein Wegweiser zeigt ihr die Richtung zu den St. Pauli Landungsbrücken an. Die Straße, die sie dazu hinuntergeht, wird von vier Kirchengebäuden gesäumt, die unter dem Namen Nordische oder auch Skandinavische Seemannskirchen bekannt sind. Das dänische Gotteshaus wurde erst 1952 erbaut, nachdem sein Vorläufer im 2. Weltkrieg zerstört worden war. Das gleiche Schicksal hatte die finnische Kirche ereilt; ihre Wiedererrichtung erfolgte Mitte der 60er Jahre. Dazwischen befindet sich die norwegische Seemannskirche, deren Ursprung bis ins Jahr 1864 zurückreicht. Die schwedische Kirche ist am Ende der Straße zu finden; Andrea verfehlt sie jedoch auf ihrem Weg zu den Landungsbrücken. Die Seemannskirchen gehören zu einem Viertel, das ansonsten hauptsächlich durch portugiesische und spanische Restaurants und Cafés geprägt ist. Dies läßt sich darauf zurückführen, daß die Gegend in den 70er Jahren bei EinwanderInnen aus den beiden iberischen Ländern beliebt war. Die St. Pauli Landungsbrücken, die sich am nördlichen Rand des Hamburger Hafens erstrecken, verbinden sich für viele Menschen - vor allem im deutschsprachigen Raum - nicht nur mit der Fahrgastschiffahrt, sondern auch mit dem gleichlautenden Titel einer populären Fernsehserie, die zwischen 1979 und 1982 hier gedreht wurde. Zu der Schiffsanlegestelle gehört der markante Pegelturm. Dieser zeigt, wie sein Name ahnen läßt, den aktuellen Wasserstand an. Darüber hinaus fungiert er jedoch auch als Uhren- und Glockenturm. Der Pegelturm wiederum ist Bestandteil des Abfertigungsgebäudes. Jener Bau mit der nüchtern klingenden Bezeichnung wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aus Tuffstein errichtet und steht seit 2003 unter Denkmalschutz. Andrea blickt auf den Hafen und die Schiffe, die dort gerade vor Anker gehen. Dabei fällt ihr ein Song der Rockband Transit ein, dessen Melodie sie versonnen vor sich hin summt.
Im Brauhaus-Restaurant Blockbräu möchte sie sich aufwärmen. Ein heißes Getränk wäre jetzt schön. Aus Bier macht sie sich ohnehin nichts. "Moin", grüßt der Kellner am Eingang, als sie die Gaststätte betritt. "Moin", erwidert Andrea den für Norddeutschland typischen Gruß. Daraufhin erlebt sie etwas, was sie hier nicht erwartet hätte. "Haben Sie reserviert?" erkundigt sich der Kellner freundlich. "Nein", schüttelt Andrea den Kopf. Diese Frage allein findet sie noch nicht so erstaunlich. "Dann warten Sie bitte einen Moment, Sie werden plaziert", meint der Kellner. Andrea glaubt, ihren Ohren nicht zu trauen. Diesen Satz hat sie zuletzt zu DDR-Zeiten gehört. Es dauert wirklich nur einen Augenblick, bis der Kellner sie an einen der Tische begleitet und ihr einen Platz vorschlägt. Andrea ist einverstanden. Noch immer verwundert, bestellt sie eine heiße Schokolade mit Sahne. Birgit hat noch nicht geschrieben, stellt sie fest, als sie ´mal wieder ihre Telefonnachrichten checkt.
Andrea setzt ihren Spaziergang fort und folgt dem Verlauf der St. Pauli Hafenstraße. Der Name wurde in den 80er Jahren zum Synonym für Hausbesetzungen und Straßenbarrikaden. Doch daran erinnert beim Anblick der Straße heute nichts mehr. Die traditionsreiche Fischauktionshalle, ein Ziegelbau mit auffälliger Kuppel, zählt bereits zum heutigen Stadtteil Altona, der bis 1938 selbständige Stadt war. Inzwischen kann Andrea nicht mehr an Altona denken, ohne daß ihr Ringelnatz´ Sechszeiler von den beiden Hamburger Ameisen in den Sinn kommt. Die zwei wanderfreudigen Insekten brachen ja bekanntlich ihre geplante Australienreise ab, weil ihnen bereits bei Altona auf der Chaussee die Beine wehtaten. Andrea schmunzelt. Ob Ralf das lustige Gedicht auch bei der Vorstellung heute abend im Gepäck haben wird? Mit Liebe hat es ja eigentlich nicht direkt etwas zu tun - doch, mit der Liebe zum Reisen, zu fernen Ländern vielleicht. Also im gewissen Sinne paßt es, denkt sie. Die Fischauktionshalle, deren Architektur wahrscheinlich von jener antiker römischer Markthallen beeinflußt wurde, steht inzwischen unter Denkmalschutz und dient als Ort für Veranstaltungen verschiedenster Art. Während des 2. Weltkrieges war die Halle zerstört und nach Kriegsende nur provisorisch instandgesetzt worden. Die namensgebenden Versteigerungen fanden dort nur noch bis Mitte der 50er Jahre statt. Um den sonntäglichen Fischmarkt ein Stück weiter - zwischen der Breiten Straße, der Straße St. Pauli Fischmarkt und der Großen Elbstraße - zu erleben, ist Andrea viel zu spät aufgebrochen; denn der öffnet ganz zeitig um 5 Uhr und schließt bereits 9.30 Uhr seine Pforten. Die ungewöhnlich frühe Öffnungszeit geht auf eine alte Verordnung zurück, nach der - auf Grund damals fehlender Kühlmöglichkeiten vor allem im Sommer - sogar nur bis 8.30 Uhr verkauft werden durfte. Mittlerweile ist eine Stunde dazugegeben worden. Ein weiteres interessantes Detail: Nur in der Anfangszeit des Marktes wurde hier ausschließlich mit Fisch gehandelt. Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts erweiterte sich das Warensortiment um Pflanzen, Obst und Gemüse. Heutzutage wird alles Erdenkliche angeboten, so wechseln auch Kleidung, technische Geräte, Souvenirs und lebendes Geflügel den Besitzer. Andrea ist eigentlich keine Frühaufsteherin, doch einmal, so nimmt sie sich vor, will sie sich das Gewimmel des berühmten Marktes nicht entgehen lassen. Vielleicht ja schon bald? Jetzt aber geht sie weiter auf der Großen Elbstraße. Diese ist, wie sie später erfahren wird, Teil der Elbmeile, die durch verschiedenste Gewerbe und gastronomische Einrichtungen gekennzeichnet ist. Andrea fallen beispielsweise die Bürogebäude der Möbeldesigngruppe stilwerk und jene von Holzhafen Ost und Holzhafen West ins Auge. Die beiden letzteren sollen vom Baustil her an die traditionellen Hamburger Speicher denken lassen; auch darüber wird sie erst lesen, wenn sie wieder zu Hause ist. An der Bushaltestelle Sandberg, in deren Nähe eine hübsche, kleine Parkanlage zu finden ist, kehrt Andrea um und sucht den Weg zu ihrem Hotel.
Inzwischen ist es schon nach 14 Uhr. Deshalb zieht sie es vor, die eben gegangene Strecke zurückzulaufen, statt eine neue Route zu wählen. Wieder bei den Landungsbrücken angekommen, biegt sie nach links in die Helgoländer Allee ein und läuft bis zum Millerntorplatz. Fußballfans verbinden mit dem Namen Millerntor das gleichnamige Stadion des FC St. Pauli. Der Platz ist gleichzeitig Anfangspunkt der Reeperbahn. Das legendäre Vergnügungs- und Rotlichtviertel präsentiert sich jetzt - nachmittags um halb drei - recht unspektakulär. Die zahlreichen Bars, Spielhallen und Nachtclubs erwachen wohl erst mit Einbruch der Dunkelheit zum Leben. Aus einer der Lokalitäten tönt soeben Queens "Don´t stop me now". Tommy - mit echtem Freddie-Schnäuzer - und Regina, stellt Andrea sofort die Verbindung her, 8. Staffel, Musicalspecial.
Und auch das gemeinsame facebook-Foto von Tommy und Ralf fällt ihr ein sowie verschiedene Assoziationen, die dazu im Net gepostet wurden: vom südamerikanischen Drogenboss bis hin zum italienischen Mafioso. Verkehrsgünstig, nur wenige Schritte vom S-Bahnhof Reeperbahn entfernt, befindet sich in einer kleinen Nebenstraße eine Filiale des Hotels Centro West, wo Andrea nun eincheckt. Sie nimmt die Karte, die als
Schlüssel für ihr Zimmer dient, in Empfang. Das Zimmer im 1. Stock ist sehr gemütlich, gut geheizt und verfügt über ein kleines Bad mit Dusche. Über dem Bett ist ein Bild mit einem Vogel angebracht, dessen Gefieder in allen Farben des Regenbogens schimmert. Andrea ist sich nicht sicher, ob es sich um die Abbildung eines tatsächlich existenten Vogels oder um ein Phantasieprodukt handelt. Auf alle Fälle findet sie das Gemälde sehr schön.
Andrea ist zuerst mit der S 3 nur eine Station bis Landungsbrücken gefahren, dort in die U 3 umgestiegen. An der Kellinghusenstraße ist sie in die U 1 gewechselt und nach wenigen Minuten an ihrem Ziel, der Station Hudtwalckerstraße, angelangt. Praktischerweise befindet sich die Komödie Winterhuder Fährhaus nur ein paar Schritte vom U-Bahnhof; das Logo - zwei Beine, die den kleinen Buchstaben k bilden - leuchtet in den herannahenden Abend. Es regnet recht heftig. Andrea sieht sich vor dem Theatergebäude nach Birgit und Bettina vergeblich um, sendet noch einmal eine kurze Nachricht an Birgit und geht danach hinein.
Das erste, was sie erblickt, sind jede Menge Menschen. Mit so vielen hat sie nicht gerechnet. Zwei Wegweiser zeigen die Richtung in den Großen bzw. den Kleinen Saal an. Aha, dann gibt es heute wohl noch eine andere Vorstellung. Die "liebenden Männer" sind für den Kleinen Saal angekündigt. Andrea bahnt sich ihren Weg durch die Menge, guckt immer wieder, ob sie Birgit oder Bettina irgendwo sehen kann. Vielleicht sogar Ralf oder Pat? Aber die beiden sprechen bestimmt noch ´mal ein paar Einzelheiten zur Veranstaltung durch, sagt sich Andrea. Ob sie sich etwas zu trinken holt? Doch die Schlange ist ziemlich lang. So sucht sie weiter. Irgendwann läuft sie nur noch, ohne gezielt zu gucken. Dann treffe ich die Mädels eben nach der Vorstellung. Und die Jungs sowieso, grinst sie im stillen. Plötzlich spürt sie, daß irgend etwas anders ist. Sie kann es sich nicht erklären. Eine schwarz-weiß gemusterte Handtasche, die ihr vertraut vorkommt, löst das Rätsel auf. "Birgit? Bettina?" Beide Frauen drehen sich um. "Andrea!" ruft zuerst Birgit. "Da hat´s also doch noch vorher geklappt", auch Bettina zeigt sich erleichtert. Aufgeregt berichten die beiden, daß sie Ralf bereits im Foyer gesichtet haben. "Wollte wohl ´mal checken, wie viele heute kommen. Nur möchten ja viele in den Großen Saal, da läuft ja auch etwas." "Schade, verpaßt", bedauert Andrea. "Dann versuche ich´s eben nachher am Bühnenrand. Oder hier, irgendeine
Gelegenheit wird sich sicherlich ergeben." "In welcher Reihe sitzt Du?" will Birgit von Andrea wissen. "In der dritten", gibt diese Auskunft, "erste Reihe fällt auf, rede ich mir immer ein." "Wir in der fünften", verrät Bettina. Sie suchen nach den Nummern ihrer Plätze. Andrea betrachtet die Bühnendekoration: rote, glänzende Herzluftballons. Oder, um genau zu sein: Herz-Heliumballons. Wie viele sind es? 12 vielleicht oder 15, schätzt Andrea. Und was paßt zum unerschöpflichen Thema Liebe besser als ein Herzsymbol? Die beiden Akteure lassen noch auf sich warten. Aber noch ist es nicht 18 Uhr. Andrea überprüft den Inhalt ihres Stoffbeutels. Dieser wird nachher noch eine Rolle spielen, denkt sie und lächelt erwartungsvoll.
Wie schon beim Weihnachtsprogramm leitet Pat mit sanften Gitarrenklängen und seiner einfühlsamen, klaren Stimme den Theaterabend ein. Ralf kommt wenig später hinzu, rezitiert aus dem Prolog zu "Gandalin oder Liebe um Liebe" von Christoph Martin Wieland, einem der berühmtesten Vertreter der Aufklärung neben Goethe, Schiller und Herder:
"Schon wieder von Liebe und ewig von Liebe!«
Ja wohl! was wär' auch unterm Mond
Wohl mehr der Rede werth als Liebe?
Und unterm Mond und überm Mond ..."
An dieser Stelle bricht Ralf seinen Vortrag ab. Raunen im Publikum. Was ist geschehen? Aha, einige BesucherInnen sind verspätet zur Vorstellung erschienen. "Wir haben lange nach einem Parkplatz gesucht", erklärt eine Dame entschuldigend. "Das kann schon ´mal passieren in Hamburg", Ralf bleibt freundlich, wiederholt sogar die ersten vier Zeilen, bevor er weiter vorliest:
Die "lieben Leute" im Saal klatschen begeistert Beifall. Ralf kündigt augenzwinkernd an: "Wer jetzt zu spät kommt, bekommt aber nicht mehr den Prolog zu hören, sondern nur noch die `Hamburger Ameisen `." Das
Publikum lacht. Da sind sie also schon, denkt Andrea und lauscht dem kleinen Ringelnatz-Gedicht, das sie inzwischen auswendig kann. Einige im Saal sprechen mit; Andrea tut es ihnen gleich. Unter den Liedern,
die Pat singt und wie gewohnt auf seiner Gitarre begleitet, ist "Easy" von den Commodores. Auch der U-2-Hit "One" vom Album "Achtung Baby" erklingt sowie, kurz angespielt, der Monty-Python-Klassiker "Always look on the bright side of life". Manuelas und Massimos Slowfox, grinst Andrea still in sich hinein. Ohne Let´s-dance-Assoziationen geht es auch in der heutigen Vorstellung nicht.
Auch im weiteren Verlauf des Programms wechseln Rezitation und Musik einander ab; manchmal verbinden sie sich miteinander. Diese Kombinationen findet Andrea recht interessant. Ralf bringt einen Ausschnitt aus Goethes Briefroman "Die Leiden des jungen Werther" zu Gehör. Irgendwann liest er einen Brief vor, ohne vorher dessen Verfasser zu nennen. Er verrät lediglich, daß der Brief in einem Gefängnis geschrieben wurde. Erst am Ende seines Vortrags lüftet Ralf das Geheimnis um den verliebten Schreiber: Es handelt sich um den irischen Schriftsteller Oscar Wilde. Adressat seiner Zeilen war Lord Alfred Douglas. Liebe hat eben viele Gesichter; das soll heute noch mehrmals deutlich werden. Zu Wildes Zeiten und auch noch Jahrhunderte danach sah die Gesellschaft das leider ganz anders: Die zweijährige Zuchthaushaft, verbunden mit schwerer Zwangsarbeit, resultierte einzig und allein daraus, daß er sich zu einem anderen Mann hingezogen fühlte. Im Publikum herrscht betretenes Schweigen. Und Andrea denkt an Länder, in denen gleichgeschlechtliche Beziehungen noch immer strafbar sind, teilweise sogar mit dem Tod geahndet werden. Auch Indien gehörte bis September 2018 zu den Staaten, die Homosexualität unter Strafe stellten - eines der Länder, für das sowohl Ralf als auch sie selbst Leidenschaft empfinden. Erst seit wenigen Monaten ist es dort also legal, als Mann einen Mann oder als Frau eine Frau zu lieben.
Nachdenklichkeit mischt sich mit Beklemmung, sicherlich nicht nur bei Andrea, als Ralf einen weiteren Text vorträgt. Er handelt davon, daß eine Menschenmenge in Rußland zu einer Zeit, als es dort noch öffentliche Hinrichtungen gab, einer solchen zusah. Zugleich erlebte in dieser Erzählung eine Frau aus dieser Menge eine Me-too-Situation. Andrea empfindet Bestürzung, Schauder, Ekel bei der äußerst detaillierten Schilderung dessen, was der Belästiger der Dame antat. Kopfschüttelnd registriert sie, daß sich das Geschehene für die Frau zum Schluß sogar angenehm angefühlt hatte. Ausgerechnet auf diesen Text läßt Pat Marvin Gayes "Sexual healing" folgen. Einige stimmen in die bekannte Melodie ein. Andrea ist zunächst unschlüssig, ob sie mitsingen soll - den Refrain beherrscht sie -, und tut es schließlich. Sie beobachtet Ralf, der wie üblich mit den Fingern im Takt auf dem entgegengesetzten Unterarm trommelt, ´mal leicht mit dem Fuß wippt oder sein Kinn in die Hand stützt, als grübele er über etwas nach. Bis heute wird sie aus dem Text über die Hinrichtung nicht klug, und der Gedanke daran löst nach wie vor Befremden in ihr aus. Zum Glück sind die folgenden Beiträge des Programms wieder überwiegend heiterer Natur - was ernste Momente natürlich nicht ausschließt. Wie im Gedicht "Das Ideal" von Kurt Tucholsky, in dem es darum geht, daß man sich eben nicht alle Wünsche gleichzeitig erfüllen kann, was für Liebesdinge ebenso gilt wie für sämtliche anderen Bereiche des Lebens. Dazu paßt die kleine Geschichte von der "perfekten Frau". Von wem sie stammt, ist ungewiß. Manchmal wird sie einem persischen Meister zugeschrieben. Kurz vor diesem Text erwähnt Ralf wieder einmal seine Liebe zu Tibet, seine Freundschaft zu dem Mönch Wangtchen la, der in Barcelona lebt, sowie Ringzing, mit der beide Männer gut befreundet sind. Er erzählt von der Tradition der Malas, tibetischer Gebetsketten, und davon, daß es sogar Malas mit Totenkopfdarstellungen auf den 108 Perlen gebe. Andrea schüttelt sich vor Entsetzen. Als habe Ralf das gespürt, erläutert er, daß man in Tibet ein ungezwungeneres Verhältnis zum Tod habe als in westlichen Ländern. Er werde eben als untrennbarer Bestandteil des Lebens angesehen und nicht mit Angst und Schrecken in Verbindung gebracht. Fast wie in Mexiko, denkt Andrea und erinnert sich an Berichte über den "Tag der Toten", der in dem lateinamerikanischen Land fröhlich und ausgelassen begangen wird.
Passenderweise singt Pat im Anschluß daran den Song "Indian reservation", bekannt geworden unter anderem in der Fassung von Paul Revere and the Raiders. Das Original des Titels mit dem sozialkritischen Text geht auf den US-amerikanischen Singer-Songwriter John Loudermilk zurück. Der Titel ist eine Klage von Angehörigen der Cherokee-Stämme: Die Weißen hätten das Land der indigenen Ethnie beschlagnahmt, ihnen ihre Kultur, ihre Sprache und Kleidung genommen - aber ihre Herzen und Seelen, ihre Identität, kann ihnen niemand nehmen. Parallelen zum Beispiel auch zu Tibets Bevölkerung, die nach wie vor durch die
chinesische Regierung permanent kontrolliert und unterdrückt wird, drängen sich unwillkürlich auf.
Zum Überraschungsmoment wird für Andrea der Beginn eines anderen Beitrags. Ralf schlüpft dafür in die Rolle eines einsamen Mannes, der zu später Stunde in einer Kneipe seinen Liebeskummer in reichlich Alkohol zu ertränken versucht. Den betrunkenen Typen gibt er sehr überzeugend. Andrea kennt das schon aus vergangenen Vorstellungen. Aber hiermit hat sie nicht gerechnet:
"Meine Kohle ist alle, die Kneipe macht Schluß. Da sitzt dieses Mädchen, das bestimmt bald gehen muß ..."
Wahnsinn! Andrea erkennt nach den ersten Worten, zu welchem Lied dieser Text gehört: zu dem Song "Marilyn", der von der Band Pankow stammt, die sich wiederum Anfang der 80er Jahre in der damaligen DDR
formierte und nach dem gleichnamigen Stadtteil im Nordosten Berlins benannte. Ralf hat sich, was ihn selbst betrifft, wie gewohnt gegen eine Gesangsdarbietung entschieden. Den Refrain jedoch gestaltet Pat singend und Gitarre spielend. Auch seine Stimme klingt auf einmal wie die eines recht angeheiterten Mannes, zeigt Brüche und verschluckte Laute, die man von dem sonst sehr deutlich und klar singenden Musiker nicht kennt:
"Ich hätt´ es auch gern mit Marilyn getrieben, doch ich wußte, die kann ich nicht kriegen. Jetzt steh´ich hier."
Aber sie wirken beide sehr authentisch, resümiert Andrea. Auf welche Weise die zwei westlich sozialisierten Künstler wohl auf das Lied aus dem Jahr 1988 aufmerksam geworden sind? Andrea würde danach gern fragen.
Zeitsprünge sind bei "Wie Männer lieben" an der Tagesordnung; so wird immer wieder auf die Klassiker der deutschen Dichtkunst zurückgegriffen, wie beispielsweise auf Friedrich Schiller. Ralf hat sich für eine Szene aus dessen Schauspiel "Kabale und Liebe" entschieden. Wann haben wir das in der Schule durchgenommen? fragt sich Andrea und erinnert sich an das schmale, ziemlich abgegriffene Reclambändchen, das ihr damals wie den anderen aus ihrer Klasse von der Deutschlehrerin ausgehändigt wurde. In der 9. Klasse müßte das gewesen sein. In der ausgewählten Passage bringt Ralf in der Rolle des Ferdinand seine Wut und Enttäuschung in bezug auf Luise, die er leidenschaftlich liebt, die ihn jedoch - wie er zu erkennen glaubt - betrogen hat, zum Ausdruck.(Allerdings trifft Luise keine Schuld; ein gefälschter Brief ist im Spiel.) In seiner Rage zerstört er einen der glitzernden, roten Dekoluftballons. Wumm! Der lautstarke Knall läßt Andrea auf ihrem Stuhl zusammenzucken. Warum muß sie jetzt schon wieder an Let´s dance denken? Na klar - Ralfs und Oanas romantischer Slowfox zu F. R. Davids "Words", diesem wunderschönen Song zum Träumen und natürlich auch Tanzen. Das war im 80er-Jahre-Special der 8. Staffel, und auch dort spielte ein Herzballon, der schließlich - gewollt oder nicht - zerplatzte, eine wichtige Rolle. An Llambis Satz, dieser habe bei Ralf nur "Tanzschritte jenseits von Gut und Böse" wahrgenommen, und an die kümmerlichen 2 Punkte, die der strenge Wertungsrichter dafür lediglich herausrückte, möchte sie lieber nicht erinnert werden.
Wie bei anderen Vorstellungen setzt Ralf auch heute wieder auf die Zwiesprache mit dem Publikum. Beispielsweise stellt er fest, daß an diesem Abend anteilsmäßig mehr Männer als gestern anwesend sind. Ein
Herr wird gefragt, ob er freiwillig erschienen sei oder ob man ihn gezwungen habe. Die Frage löst Gelächter im Saal aus.
Pat trägt den "Song "Aicha" vor, dessen Original vom algerischen Künstler Khaled stammt und zunächst nur auf Französisch existierte. Später veröffentlichte Khaled eine französisch-arabische Fassung. Zahlreiche Coverversionen, darunter jene der Hip-Hop-Band Outlandish aus Dänemark, folgten. Pat entscheidet sich für eine der englischen Varianten; doch die letzten Zeilen singt er auf Französisch.
Mit dem vieldiskutierten Gedicht "Lösch mir die Augen aus" von Rainer Maria Rilke gibt Ralf einen kleinen Vorgeschmack auf das aktuelle Programm "Wunderweiße Nächte" des komponierenden Duos Schönherz &
Fleer. Es wurden schon mehrere Ausgaben der sehr erfolgreichen Vortragsreihe mit Werken des österreichischen Dichters Rilke aufgeführt. Und Ralf freut sich, gemeinsam mit seiner Schauspielkollegin Nina Hoger und dem durch die Mitwirkung in der Band Rodgau Monotones bekannt gewordenen Musiker Ali Neander an diesem Projekt mitwirken zu können. Im Februar und März dieses Jahres wird es damit eine Tour durch mehrere Städte Deutschlands geben. Andreas Herz klopft heftiger, als sie daran denkt, daß sie am 22. März in der Berliner Universität der Künste eine dieser Veranstaltungen besuchen wird. Im Anschluß an die Rilke-Zeilen, bei denen man sich bis heute nicht einig wird, ob sie Gott, einer geliebten Person oder jemand ganz anderem gewidmet sind, stimmt Pat "Waltzing Matilda" an, ein beliebtes australisches Lied aus dem 18. Jahrhundert, das 1976 von Tom Waits und in den 90er Jahren von Rod Stewart adaptiert wurde. Interessant ist, daß es sich bei der besungenen "Waltzing Matilda" nicht etwa um eine Walzer tanzende Frau handelt, sondern um den Umhängebeutel eines Wanderarbeiters, der sich auf der "Walz", also auf Wanderschaft, befindet.
Jacques Préverts "Für Dich, Geliebte" mit dem verstörenden Schluß erinnert Andrea an den Abend in Ralfs Yogaloft in Baden-Baden, zu dem er zusammen mit PunkArt im Juni 2017 eingeladen hatte. Denn dort trug
er dieses Gedicht ebenfalls vor. Noch unbekannt ist ihr jedoch Robert Gernhardts "Verdrehter Kopf", der in ihr wiederum Assoziationen zu Erich Frieds "Was es ist" weckt. Er ist Gernhardts Gedichtband "Weiche Ziele", erschienen 1994, entnommen.
"Ein Jüngling liebt ein Mädchen" von Heinrich Heine ist Andrea so vertraut, daß sie es mitsprechen kann. Und da zu den zahlreichen Spielarten der Liebe auch die eines Fans zu einem Künstler oder einer Künstlerin gehört, hat auch der Text "Die Schauspielerin" seinen Platz im Programm. In der Erzählung gesteht ein Verehrer der von ihm umschwärmten Aktrice in einem Brief seine Liebe. Die Mimin liest die Zeilen - und notiert auf der Rückseite so profane Wörter wie "Duschvorhänge" oder "Geschirrhandtücher", nutzt den Liebesbrief also offenbar als Einkaufszettel. Nicht immer wird Liebe erwidert; auch das liegt in ihrer Natur.
Im Lauf des Abends begrüßen Ralf und Pat einen musikalischen Überraschungsgast: den Trompeter Juri, einen langjährigen Freund Pats. Juri ist von diesem und Ralf gestern ganz spontan gefragt worden, ob er Lust habe, ein paar Stücke zu dem Programm an den beiden Tagen beizusteuern. Und er hat Lust, was das Publikum mit anhaltendem Applaus honoriert. Was Ringelnatz' Briefmark erlebt, bevor er klebt, läßt Andrea
aufseufzen. Ihr kommt die Weihnachtsveranstaltung von Boltenhagen in den Sinn. Ralf hatte bedauert, nach der Vorstellung nur sehr wenig Zeit zu haben, da er in dem Ostseebad später als geplant eingetroffen sei und am darauffolgenden Tag sehr früh einen Termin habe. "Da hat er verreisen müssen", fiel Andrea damals ein, eine Zeile aus genau diesem "Briefmark"-Gedicht. Heute hört sie es und fühlt sich den Tränen nahe, weil die Erinnerung an den Boltenhagener Abend sie überwältigt.
Beim Finale, einem Medley aus populären Melodien, verstärkt Juri mit seiner Trompete ein letztes Mal für heute das musikalisch-lyrische Duo. Anschließend läßt Ralf einige der Herzluftballons steigen. Diese bleiben an der Decke der Bühne, teilweise zwischen Scheinwerfern, hängen. Schließlich bringt er ein großes Knallbonbon zum Platzen, das seine bunte Flitterfüllung auf den Bühnenboden und die ersten Zuschauerreihen regnen läßt. Auch bei Andrea landet einiges davon auf der Jacke und der Hose. Ralf macht noch einmal auf die Ballons aufmerksam, verweist auf den Bühnentechniker. "Den könnt Ihr gerne fragen, wenn Ihr einen davon haben und als Erinnerung mit nach Hause nehmen möchtet; er klettert extra für Euch auf die Leiter und gibt Euch so einen Ballon." Dies möchte sich Andrea natürlich nicht entgehen lassen. Nachdem sich die drei Akteure von den ZuschauerInnen verabschiedet haben, strebt sie zusammen mit zahlreichen anderen in Richtung Bühne. Als sie vorn angelangt ist, sieht sie jedoch zunächst nur Pat. Sie blickt sich um. Birgit und Bettina sind möglicherweise noch auf ihren Plätzen. (Nein, sie sind schon nach vorn gegangen, das weiß Andrea aber in diesem Moment noch nicht.) Dafür steht plötzlich eine andere Dame neben Andrea, eine, die sie nicht kennt. "Hihi", ruft die Frau gerade Andrea zu, "guck ´mal, der Techniker kommt ja tatsächlich" und zeigt auf einen dunkelhaarigen Mann, der sich zur Bühne hinbewegt und eine Leiter vor sich her trägt. "Na, das hat uns Ralf doch auch versprochen, oder dachtest Du, er macht Witze?" lacht Andrea. "Ehrlich gesagt, ja", gesteht die Lady, "oder besser: Ich war mir nicht sicher." ")ch hab´s schon ernstgenommen", bekennt Andrea und wirft noch einmal einen Blick in ihren Stoffbeutel, zieht ein weiteres Beutelchen - schwarz und aus einem tüllähnlichen Gewebe - aus diesem
hervor. Eine weitere Zuschauerin macht sich bemerkbar. "Eine Mütze! Wer vermißt eine Mütze?" Andrea sieht zunächst auf ihre Hände - eben hatte sie die Kopfbedeckung doch noch - und daraufhin zu der Frau, die gerufen hat. "Das ist meine - danke!" strahlt sie. "Die war ´runtergefallen", erklärt die Dame. Andrea bemerkt, daß an ihrer bordeauxfarbenen Merinomütze inzwischen auch Flitter hängengeblieben ist. Dem schwarzen Beutelchen entnimmt sie eine rosa Entenfigur mit neugierig blickenden, leuchtendgrünen Augen. Dann ist sie mit ihrem Luftballon an die Reihe, küßt behutsam dessen glänzende Folienoberfläche, als der Techniker ihr den Ballon übergibt. "Danke schön", sagt Andrea. Pat bietet - wie bereits in Boltenhagen - einige seiner CDs an, als improvisierter Merchandisingstand dient wieder sein Koffer. Auch Ralf ist mittlerweile wieder auf der Bühne zurück, schüttelt Hände, macht Fotos mit Fans, wechselt ein paar Worte mit ihnen. Einige haben sich wie Andrea einen Ballon geben lassen und möchten diesen auf ihrem Selfie mit verewigt haben. Auf die Frage einer Besucherin nach kommenden Terminen antwortet Ralf unter anderem, daß irgendwann im Frühjahr der tibetische Arzt wieder eine Sprechstunde abhalte. Ob das noch im Baden-Badener Loft ist? fragt sich Andrea, will aber die Dame nicht unterbrechen. Andrea hält die Stoffente fest in der Hand. Als sie fast an der Reihe ist, hört sie Ralf fragen: "Hallo, wem gehört das hier?" Es ist ihr schwarzes Beutelchen! "Mir schon wieder", Andreas Wangen glühen, eine Mischung aus Wiedersehensfreude und der Verlegenheit, die sie beschleicht - denn sie stellt sich vor, daß jetzt alle Augen auf sie gerichtet sind. Wärme durchfließt ihren Körper. "Merci fürs Finden, merci für den schönen Abend und auch sonst für alles!" bedankt sie sich. "Den Beutel darfst Du behalten", fügt sie hinzu. "Ich hätte ihn Dir aber sowieso gegeben. Dann transportiert sich das", sie hebt das Entchen kurz hoch, "viel besser." "Oh, selbstgebastelt?" lächelt Ralf. "Ja", erwidert Andrea. Sie hat dazu eine
Frotteesocke ausgestopft, mit Plüschaugen sowie roten Kartonfüßen und einem Schnabel aus gleichem Material versehen. Andrea wendet sich in Richtung Zuschauerreihen, sieht Birgit und Bettina, winkt ihnen zu. Sie fragt Ralf noch, ob er schon eine Nachricht wegen der Wohnung hier in Hamburg habe, auf die er sich beworben hatte. Es habe "so gut wie geklappt", mehr ist aus ihm da im Moment nicht herauszubekommen. "Dann wünsche ich Dir, daß es ganz klappt! Schönen Abend noch - ich schreib Dir dann auf facebook! Und wir sehn uns beim Rilke in Berlin!" verspricht sie ihm noch, gibt ihm die Hand. "Na, das war ja klar, daß Du auch einen Ballon abfaßt!" lacht eine Frau neben ihr. Andrea lacht ebenfalls, als sie in das Gesicht der Dame blickt. "Ilona!" "Andrea!" begrüßt die Limburgerin sie. "Schön, daß Du auch kommen konntest." Ilona stellt sich bei den Fans an, die auf ihre Ballons warten. "Der ist für meine Enkeltochter", erläutert sie. "Was machen wir nun noch mit dem angebrochenen Abend?" wendet sie sich kurz darauf an Andrea. "Augenblick, bitte", signalisiert sie Ilona, "ich möchte mich nur rasch von 2 Freundinnen verabschieden, lasse sie schon viel zu lange warten!" Sie wünscht Birgit und Bettina, die leider bereits aufbrechen müssen, einen angenehmen Abend und eine schöne Nachhausefahrt. Später wird sie von Birgit erfahren, daß diese 2 CDs von Pat aus dessen Merchandising-Koffer gekauft hat und daß sie und Bettina Ralf beim Hinausgehen noch einmal kurz begegnet sind.
Ilona schlägt Andrea vor, am Jungfernstieg noch etwas trinken zu gehen. Es gebe wunderbare Restaurants und Bars direkt am Wasser. Mit der U-Bahn geht es dorthin. Die Wahl der beiden fällt auf ein Lokal namens Vlet an der Alster. Vlet, eine der vielen Schreibweisen des Wortes Fleet. Sie finden einen Zweiertisch in Fensternähe, haben so eine grandiose Aussicht auf die nächtliche Alster. Andrea sucht nach einem Platz für ihren Ballon. Ilona schmunzelt und bindet ihn an den Henkel ihrer Handtasche - wo bereits ihr eigener Ballon schwebt. Andrea bedankt sich. Sie probiert einen Saft "Konstantinopler Apfelquitte", Ilona ein dunkles Bier. Andrea erfährt von Ilona, daß deren Nachbarn einen Quittenbaum im Garten haben und Ilona selbst gern Quittenbrot - eine festere Variante des bekannten Quittengelees - herstellt. Natürlich wird aber auch über Ralfs und Pats Theaterprogramm gesprochen. Ilona zweifelt ein wenig daran, daß es so allgemein beliebt werden würde wie die Vorgängerprojekte. "Es sind ja doch einige ernste Texte dabei, darauf stehen einige sicher nicht so sehr." Andrea hakt nicht genauer nach, ahnt jedoch, daß Ilona unter anderem auch an die Geschichte mit der Hinrichtung denkt. "Außerdem habe ich das Wortgeplänkel zwischen den beiden vermißt, das war ja sonst immer fester Bestandteil der Vorstellungen." Weiterhin berichtet sie, daß sie beim Neujahrsempfang im Winterhuder Fährhaus mit von der Partie gewesen sei. "Den hätte ich auch gern miterlebt", lächelt Andrea schwärmerisch, "Ralf hat ja einen Artikel darüber auf facebook gepostet. Da steht ja auch drin, daß er eine Wohnung in Eimsbüttel sucht." "Zum Neujahrspunsch
hättest Du aber nicht einfach so gekonnt", grinst Ilona, "da braucht man eine Einladung." Aha, denkt Andrea, dann ist Ilona wohl schon so etwas wie eine VIP. "Pats Freundin war auch da", ergänzt die erfahrene "Theatertouristin" beiläufig. "Pat hat ´ne Freundin? Wußte ich gar nicht", lächelt Andrea. Der Musiker läßt eben nicht viel von seinem Privatleben an die Öffentlichkeit dringen.
Später begleitet Ilona Andrea noch bis zu ihrem S-Bahn-Steig. Es stellt sich heraus, daß erstere in einem Hotel der gleichen Kette wie Andrea übernachtet, aber in einer anderen Filiale davon. "Wo mußt Du denn raus?" erkundigt sie sich. "Reeperbahn", erwidert Andrea. "Da kannst Du gleich die nächste nehmen. Richtung Altona." "Danke", lacht Andrea und rezitiert ´mal wieder Ringelnatz: "Bei Altona auf der Chaussee...", "da
taten ihnen die Beine weh", vervollständigt Ilona grinsend den Satz. "Da verzichteten sie weise auf den letzten Teil der Reise", sprechen beide gleichzeitig den Schluß des Gedichtes und brechen in schallendes Gelächter aus. Ilona befreit vorsichtig Andreas Ballon vom Henkel ihrer Tasche und gibt ihn ihr zurück. Vielen Dank", nickt Andrea. "Und man sieht sich bestimmt ´mal wieder!" "Bestimmt", schmunzelt Ilona. "Deine Bahn", ruft sie und mahnt scherzhaft: "Aber jetzt keinen Reeperbahnbummel mehr starten!" Keine Sorge, denkt Andrea. Danach ist mir gar nicht. Ich muß erst ´mal die Eindrücke des heutigen Tages verarbeiten - und dann ausschlafen. Morgen geht´s nach Eimsbüttel - aber das hat sie Ilona nicht verraten - und am späten Nachmittag nach Hause. Im Hotelzimmer knotet sie ihren Ballon sorgfältig und nicht zu fest an die Leselampe ihres Nachbarbettes.
Am Montagmorgen packt Andrea ihren Rucksack, entfernt ihren Ballon von der Leselampe und checkt aus. Sie möchte ihren Hamburgaufenthalt mit einem kurzen Ausflug nach Eimsbüttel und - wenn danach noch Zeit
bleibt - mit einem Bummel in der Nähe des Hauptbahnhofs ausklingen lassen. Aus dem Internet hat sie erfahren, daß die Hauptverkehrs- und Flaniermeile in Eimsbüttel die Osterstraße ist. Das Gebiet um diese Straße wird als buntes, lebendiges Künstler- und Szeneviertel beschrieben. Klingt gut. denkt Andrea, und paßt zu Ralf, da wird er sich sicherlich wohlfühlen. Andrea fährt mit der S-Bahn bis zum Jungfernstieg und steigt in die U 2 um. Als sie an der Station Osterstraße angelangt ist und nach draußen geht, regnet es ziemlich stark. Und die als Hauptschlagader Eimsbüttels beschriebene Straße vermittelt einen ziemlich verschlafenen Eindruck. Viele Restaurants öffnen erst am Mittag, und in den Geschäften sind nur wenige Menschen anzutreffen. Um das Flair zu erleben, das auf den Websites so blumenreich geschildert wird, sollte sie wohl am Wochenende hierherkommen und bei wärmerem, sonnigem Wetter. Vor einem der Wohnhäuser fällt Andrea ein kleiner, runder Mosaikbrunnen auf, der aber um diese Jahreszeit noch nicht in Betrieb ist. Ein Thairestaurant lockt mit seinem Angebot. Aber Andrea läuft zunächst weiter. Eine Lampe, deren Licht in den Farben des Regenbogens leuchtet, erblickt sie, als sie durchs Schaufenster des Einrichtungshauses Cramer Wohnvilla sieht. Und sogleich fallen ihr die Chakrenfarben ein und die des prächtigen Vogels über ihrem Bett im Hotelzimmer. Andrea hat inzwischen doch Appetit bekommen und holt sich in einer Filiale der Traditionsbäckerei Junge, die auch über eine kleine Auswahl an warmen Speisen verfügt, eine Pasta Tandoori. Sie bestellt dazu eine große Tasse Rooibostee; den kann sie gut
gebrauchen, denn ihr ist recht kalt geworden beim Spaziergang. An einem der rustikalen Holztische sitzen 2 Damen. Andrea erkundigt sich, ob noch ein Platz frei sei. Eine der Frauen bejaht. "Danke", lächelt Andrea, stellt ihr Tablett auf den Tisch und bindet ihren Ballon an einen leeren Garderobenhaken. Wenn jemand den Platz benötigt, wird sie den Ballon sofort abnehmen. Doch das ist nicht nötig. Andrea wundert sich über den abgeschrägten Teller; so etwas hat sie noch nicht gesehen. Aber er ist praktisch, man bekommt alles sehr leicht vom Teller herunter. Zu dem indisch-italienischen Nudelgericht hat Andrea ein Vollkornbrötchen gratis bekommen. Sie genießt das Essen und den Tee, wirft immer wieder einen Blick auf die Garderobe und ihren Ballon. Später bringt sie ihr Tablett mit dem benutzten Geschirr zum dafür vorgesehenen Servierwagen und verläßt - natürlich nicht ohne Ballon - den Laden. Es regnet nur noch leicht. Andrea amüsiert sich über ein Bekleidungs- und Schmuckgeschäft, dessen BetreiberIn einen etwas merkwürdigen Humor zu besitzen scheint. Auf dem Abtreter vor dem Eingang ist die Aufschrift zu lesen: "Oh no! Not you again!" Da sind wohl manche schon umgekehrt, schüttelt Andrea den Kopf. Denn einladend wirkt ein derartiger Spruch nicht gerade. Sympathischer ist ihr ein Zettel an der Tür des Lädchens: "Tausche 3 ungeöffnete, originalverpackte Mahnungen gegen 1 Liebesbrief". Das läßt man sich doch gern gefallen, denkt Andrea und guckt ihren Ballon an, der einen roten Farbtupfer in den immer noch trüben Vormittag setzt. Eine Gruppe Kinder, eine Schulklasse wohl, kommt Andrea entgegen. Ein Mädchen sieht den Ballon und fragt Andrea, ob sie Geburtstag habe. "Nein", lacht sie, "aber einen anderen Grund zum Feiern." Wieder an der U-Bahn-Station angekommen, sucht sie im aushängenden Liniennetzplan eine geeignete Verbindung zum Hauptbahnhof.
Da Andrea noch ein paar Stunden Zeit hat, bis ihr Zug nach Berlin fährt, guckt sie sich in der Umgebung des Hauptbahnhofes um. Sie beginnt ihren Bummel an der Dreieinigkeitskirche. Dieses Gotteshaus wird häufig auch als St.-Georgs-Kirche bezeichnet - und St. Georg lautet auch der Name des Stadtteils, in dem es sich befindet. Die Kirche wurde bereits im Mittelalter errichtet, 1743 wegen Baufälligkeit abgerissen, 4 Jahre später wiederaufgebaut, 1943 bei Bombenangriffen zerstört und schließlich 1957 erneut wiedererrichtet. In einer Seitenstraße entdeckt Andrea das Feinkostgeschäft Mutterland, auf dessen Schaufenster der handgeschriebene Spruch "Wer nicht genießt, wird ungenießbar" prangt. Die angrenzende Straße reihen sich Hotels und Hostels aneinander; sie wirkt zumindest von außen nicht sonderlich edel - was natürlich täuschen kann und nichts über die Inneneinrichtung aussagt. Andrea spaziert weiter und gelangt zu einer prächtigen Einkaufsstraße, die sich Lange Reihe nennt. "Eine lange Reihe, oh, wie schön", summt sie den Anfang eines Liedes, das sie als Kind gern gehört und gesungen hat. Im Kindergarten lief sie dabei gemeinsam mit den anderen Kindern von Raum zu Raum. Jede/r hatte dabei die Hände auf die Schultern des Kindes vor sich gelegt. Die Lange Reihe von St. Georg ist von den unterschiedlichsten Geschäften und Restaurants geprägt. Sehr stark vertreten sind asiatische Kulturen, Andrea betritt einen Laden namens Himalaya. Räucherstäbchenduft weht ihr entgegen. Eine bunte Palette von Kleidung, Decken, Teppichen, Möbeln und Schmuck aus Indien, Pakistan, Nepal und Tibet eröffnet sich vor ihren Augen. Auf einem hölzernen Regal stehen Buddhafiguren, Dharmaräder, Klangschalen - und da findet sie auch die verschiedenartigsten Malas. Doch sie möchte noch nichts kaufen. Immer wieder guckt sie nach ihrem Ballon, um zu verhindern, daß dieser der einen oder anderen Kostbarkeit gefährlich nahe kommt. Es gibt noch mehr derartiger Läden in der Straße. Eigentlich wäre das hier viel eher etwas für Ralf als Eimsbüttel, denkt
sie. Aber wenn er will, ist er mit der U-Bahn im Nu hier. Im Restaurant Frau Möller, das lustigerweise nach der Hundedame des Betreibers benannt ist, macht sie es sich bei einem heißen Milchkaffee gemütlich. Bevor sie zum Hauptbahnhof geht, spaziert sie noch durch die Spitalerstraße und entdeckt in der Thaliabuchhandlung Cathys Yogabuch. Ihr gefällt auch in der Kinderbuchabteilung das farbenfrohe Holzschiff, das sicherlich nicht nur die kleinen KundInnen anzieht und in dem man mit oder ohne Lektüre Platz nehmen kann. Später geht es mit dem Zug nach Berlin zurück. Der rote, glänzende Ballon wird einen Ehrenplatz in Andreas Wohnung finden. Und immer, wenn sie ihn ansieht, erinnert er sie an die beiden wunderschönen Tage im Januar, die sie in Hamburg verbringen durfte.
Anmeldungsdatum: 02.02.2016 Beiträge: 7445 Wohnort: München
Verfasst am: Di 12. März. 2019 13:17 Titel:
Angels - Whats App
Barbara: "Wann fliegst Du los?"
Sandy: "Morgen ganz früh"
Barbara: "Sergiu hat ein Werbebanner für Let´s Dance auf Instagram gepostet. Das ist ja lieb, obwohl er nicht dabei ist. Jetzt müssen wir alle für Regina kämpfen"
Sandy: "Das machen wir! Und den Auftrag erfüllen wir auch. Naja, bis auf die italienische Meisterschaft."
Barbara: "Meinst Du Sergio hat das auf die englische Meisterschaft bezogen? Vielleicht sollen wir heute Abend helfen"
Sandy: "Können die alleine!"
Barbara: "Hast Recht. Heute machen wir nichts. Am Samstag kommt eine Sendung von Florian Silbereisen. Da stellt Roland Kaiser sein neues Album vor. Maite ist da und Michelle und noch ein paar andere"
Sandy: "Aber Ella und Kerstin nicht, oder?"
Barbara: "Stehen zumindest nicht auf der Gästeliste"
Sandy: "Das Album dürfen wir noch kaufen. Let´s Dance Fluch zählt erst ab den regulären Shows"
Panagiota: "Und Danke sagen könnt ihr, dass Roland die Kerstin damals mit auf Joanas Geburtstag geschleppt hat"
Sandy: "Oh! Pani ist da"
Panagiota: "Kommt ihr am Freitag Abend auch alle?"
Sandy: "Ja. Aber erst flieg ich mit Sergiu nach Nyon"
Cathy: "Aber nur, wenn wir weiterkommen"
Ann Kathrin: "Und wenn Bayern dann Manchester City zieht, findet Sergio das bestimmt nicht mehr lustig"
Cathy: "Warum hab ich nicht Nein gesagt …"
Sandy: "Ich muss weg. Ciao!"
Panagiota: "Wer ist von euch eigentlich im April beim Pokalspiel? also außer Cathy"
Barbara: "Ich vielleicht"
Panagiota: "Gut. Detlef kommt auch"
Ann Kathrin: "Welcher?"
Cathy: "Er hat ein knallbuntes Gummiboot …"
Barbara: ""
Anmeldungsdatum: 02.02.2016 Beiträge: 7445 Wohnort: München
Verfasst am: Mi 13. März. 2019 9:12 Titel:
Sandys erstaunliche Fähigkeiten - 13. März
"Servus Sergiu!" begrüsst Sandy den Tänzer.
"Du bist schon da? war´s lustig gestern in Manchester, gell?".
"Ich?" wundert sich Sandy.
"Ich weiß alles. Ihr solltet das doch nicht tun. Wenigstens hätte es ein 3:0 auch getan" schüttelt Sergiu den Kopf.
"Das war ein Selbstläufer. Ehrlich" beteuert Sandy.
"Kriegst Du das heute Abend auch hin?"
"Schalke war aber echt schlecht gestern" ergänzt Barbara.
"Du bist ja schon da!" freut sich Sandy.
"Seit gestern Abend. Wir haben uns gestern das Turin Spiel zusammen angesehen" informiert Barbara.
"Und?" fragt Sandy.
"Die Italiener haben gegen Atletico Madrid das 0:2 aus dem Hinspiel aufgeholt und mit einem 3:0-Sieg das Viertelfinale der Champions League erreicht. Juve übernahm vom Anstoß weg die Kontrolle über das Spiel. Die Spanier konzentrierten sich auf ihre Defensive. In den ersten 20 Minuten spielten sich nahezu alle Aktionen vor dem Strafraum der Spanier ab. Einen Weg in den Sechzehner fand die italienische Offensive zunächst aber nicht.
Als wenig auf einen Treffer hindeutete, war Ronaldo plötzlich zur Stelle. Eine Flanke aus dem Halbfeld von Federico Bernardeschi versenkte Ronaldo mit einem starken Kopfball. Ein weiterer Kopfball Ronaldos verfehlte sein Ziel.Kurz vor dem Halbzeitpfiff köpfte Morata auf der Gegenseite knapp drüber."
"Dachte ich mir doch, dass die das noch packen" unterbricht Sandy.
"Die zweite Halbzeit begann mit einem frühen Juve-Tor: Joao Cancelo flankte, Ronaldo köpfte wieder ein. Atletico wirkte angeschlagen, Juve drängte auf das dritte Tor. Rund zehn Minuten vor dem Ende vergab Moise Kean die große Chance zum 3:0 .
Ronaldo sorgte per Elfmeter nach Foul von Angel Correa an Federico Bernardeschi aber für die Entscheidung"
"Stellt euch mal vor, wir treffen schon im Viertelfinale auf Juve"
"Dazu müssen wir aber heute erst gewinnen" sagt Sergiu.
"Wie war´s bei Dir?" wird Sandy von Barbara gefragt.
"Ohne Matija Nastasic, der mit einer Fußprellung ausfiel, traten die Gelsenkirchener in Manchester an. Von Anbeginn zeigte sich die Tedesco-Elf beeindruckt vom Gegner und von der Atmosphäre. Die Gastgeber konnten sich hier und da sogar einige Fehlpässe leisten. Die wie gelähmt wirkenden Schalker zogen kein Profit daraus. Doch auch die Engländer hatten nach einer halben Stunde noch keine gefährliche Chance erspielt. Das änderte sich dann aber in der 32. Minute: Bernardo Silva fiel im Zweikampf mit Jeffrey Bruma im Strafraum der Knappen. Auch nach Überprüfung durch den Videoassistenten pfiff Schiedsrichter Clément Turpin Elfmeter"
"Und dann kam Sandy …" vermutet Sergiu.
"Nein. Sergio. Torwart Ralf Fährmann hatte keine Chance. Nun ließ sich Manchester nicht zweimal bitten und erhöhte erneut durch Aguero und den starken Leroy Sané noch vor der Pause auf 3:0. Nun ging es für die Schalker nur noch darum, nicht unter zu gehen"
"Und die anderen Treffer?" fragt Barbara.
"Sané, Sterling, Silva, Foden und Gabriel" antwortet Sandy.
"Du hast aber nicht alles gemacht?"
"Nein. Aber ich kann mit Leroy Sané telepathisch kommunizieren!"
"Der war doch früher mal bei Schalke" fällt Barbara ein.
"Heute wird´s aber schwierig" meint Sergiu.
"Sitzen wir eigentlich Freitag wieder hinter dem spanischen Wertungsrichter?" will Barbara wissen.
"Tut ihr. Hab´ich schon organisiert"
"Wisst ihr eigentlich, wer am Freitag auslost?"
"Erst mal müssen wir weiter" dämpft Sergiu die Begeisterung von Sandy.
"Bei Barcelona gab´s im Hinspiel auch eine Nullnummer"
Anmeldungsdatum: 02.02.2016 Beiträge: 7445 Wohnort: München
Verfasst am: Mi 13. März. 2019 13:34 Titel:
Auf dem Weg nach München ...
"Fliegst Du morgen Abend auch noch mit Ann Kathrin nach Salzburg?" fragt Sandy.
"Ja. Das machen wir. Aber eigentlich dürfte im Rückspiel für Neapel nichts mehr schiefgehen"
"Du bist ja voll im Stress" lacht Barbara.
"Ist doch schön. Was ich jetzt alles sehen kann"
"Leider sind Joshua und Thomas ja gesperrt" informiert Sandy.
"Das schaffen wir trotzdem. Sandy kann ja mit den Spielern kommunizieren"
"Aber doch nicht mit allen" schüttelt diese den Kopf.
"Die Liverpooler müssen Naby Keita verzichten"
"Ob die noch mehr Nachtfürsten haben?" fragt sich Barbara.
"Das kann selbst ich nicht 100%ig wissen" antwortet ihr Tanzpartner.
"Wann finden die Viertelfinale statt?"
"Vom 9. bis 15. April. Aber da sind wir noch nicht" erinnert Sergiu.
Anmeldungsdatum: 02.02.2016 Beiträge: 7445 Wohnort: München
Verfasst am: Do 14. März. 2019 5:43 Titel:
Ein Traum ist zu Ende 😥
"Guten Morgen Erich" meldet sich Sergiu am Telefon.
"Ging schief gestern, gell?"
"Und wie" antwortet Sergiu traurig.
"Wie konnte das passieren?"
"Wir waren viel zu vorsichtig. Das war ein Fehler. Erstmals seit 2006 ist damit keine deutsche Mannschaft im Viertelfinale der Championsleague. Und unseren Auftrag werden wir jetzt auch nicht erfüllen"
"Es gibt ja noch die deutsche Meisterschaft und den DFB Pokal" versucht Erich seinen Freund zu trösten.
"Das ist kein Ersatz. Und das weißt Du auch. Wir hätten gewinnen müssen. Aber die Liverpooler waren stärker. Da waren auch andere Kräfte im Spiel, da konnten wir nichts tun"
"Leider konnte ich nichts sehen. Wir haben kein "Sky" im Hotel"
"Am Anfang haben wir sogar das Spiel dominiert. Das funktionierte, bis Liverpools Abwehrchef Virgil van Dijk, der im Hinspiel gefehlt hatte, einen langen Ball auf Sadio Mané spielte. Der Angreifer schüttelte zunächst Rafinha ab, drehte sich dann um den herbeieilenden Manuel Neuer und chippte den Ball ins leere Tor."
"Ach Mist" seufzt Erich.
"Sandys Kräfte scheinen da irgendwie versagt zu haben"
"Komisch. Einmal funktioniert es und dann wieder nicht" wundert sich Erich.
"Die Engländer hatten die Partie nun gut unter Kontrolle. Unsere Offensive um Robert Lewandowski, Franck Ribéry und Serge Gnabry konnte sich kaum einmal ins Szene setzen" regt sich Sergiu auf.
"Was war mit Alisson Becker? Da fällt mir was ein. Oana hat mir eine Whats App Nachricht geschickt, dass Boris Becker als Experte bei "Sky" war. Komisch, oder?"
"Ist mir egal, Erich."
"Okay. Tut auch jetzt nichts mehr zur Sache"
" Eine scharfe Hereingabe von Gnabry lenkte Joel Matip ins eigene Tor: 1:1.
Bis zur Pause waren wir dann das klar bessere Team. Wir gewannen mehr Zweikämpfe, Liverpools Kombinationsspiel wurde empfindlich gestört"
"Ein 2:1 hätte dann gereicht, oder?"
"Ja. Robert hatte dann auch eine riesen Chance. Aber die wurde vereitelt. Rate mal von wem"
"Von Alisson Becker?" vermutet Erich.
"Genau. In der 69. Minute nutzten die Engländer diese Überlegenheit zur erneuten Führung. Van Dijk stieg nach einer Ecke höher als Mats Hummels und wuchtete die Kugel per Kopf ins Tor" erzählt Sergiu weiter.
"Ich hab´so daran geglaubt, dass wir das schaffen" sagt Erich traurig.
"Nico Kovac brachte mit Kingsley Coman und Renato Sanchez frische Kräfte für die Offensive - doch die Abwehr der Engländer stand stabil.
Und vorne hatte Liverpool ja noch seinen Traumangriff - der dann auch den Sack zumachte. Mohamed Salahs genaue Flanke verwertete erneut Mané zum 3:1 für Liverpool"
"Jetzt heißt es die Meisterschaft und den DFB Pokal holen" muntert Erich seinen Freund auf.
"Sandy ist so traurig, dass es nicht geklappt hat"
"Kann ich mir vorstellen. Fliegt ihr trotzdem am Freitag zur Auslosung?"
"Das überlege ich mir noch. Jedenfalls gibt es jetzt weder eine Begegnung mit Cristiano Ronaldo noch mit Sergio Aguero. Zumindest nicht für den FC Bayern in dieser Saison"
"Schade. Kathrin hat sich schon gefreut. Also auf Cristiano"
"Kathrin soll sich jetzt erst mal auf ihren Let´s Dance Tanzpartner freuen." winkt Sergiu ab.
"Gegen wen spielt Bayern als nächstes?" fragt Erich.
"Am Sonntag Abend gegen Mainz in der Bundesliaga. Und am 3.April ist das DFB Pokalspiel gegen Haidenheim. Da kommen Panagiota und Detlef"
"Barcelona ist weiter, gell?"
"Ja. Lionel Messi mit einem lässig gechippten Foulelfmeter und Philippe Coutinho nach mustergültigem Zuspiel von Luis Suárez stellten bereits in der ersten Hälfte die Weichen in Richtung Weiterkommen. Auch nach der Pause war Barcelona das deutlich bessere Team - und Messi hätte fast das 3:0 erzielt. Doch stattdessen traf auf der anderen Seite Lyon wie aus dem Nichts. Lucas Tousart nutzte eine unübersichtliche Szene im Strafraum und die erste Chance der Franzosen."
"Ich hätte es ja Lyon gegönnt." gibt Erich zu.
"Später kam Lyon auch zu Chancen. Ein Tor hätte jetzt ja fürs Viertelfinale gereicht. Memphis Depay und Nabil Fekir vergaben jedoch gute Gelegenheiten, auch der lange beschäftigunglose Towart Marc-André ter Stegen konnte sich nun auszeichnen.
Doch das Aufbäumen hielt nur gut zehn Minuten an, dann jubelte am Ende wieder einmal Lionel Messi. Unnachahmlich spazierte er in der 78. Minute durch die gegnerische Abwehr: 3:1. Die Schlusspunkte setzten Gerard Piqué nach einem Konter zum 4:1 und Ousmane Dembélé mit dem 5:1. Beide Treffer wurden vom an diesem Abend einmal mehr überragenden Messi vorbereitet"
"Damit sind im Viertelfinale Ajax Amsterdam, Barcelona, Juventus Turin, Liverpool, Manchester City, Manchester United, FC Porto und Tottenham Hotspur" zählt Erich auf.
"Ja. Du Erich, ich muss jetzt los. Ann Kathrin und ich fliegen nach Salzburg. Zum Rückspiel vom SSC Neapel im UEFA Cup. Vielleicht schaffen wir ja das."
"Du kommst ja rum. Da werde ich ja fast neidisch."
"Hat eben auch Vorteile, wenn man nicht bei Let's Dance dabei ist"
"Kommen Barbara und Sandy mit"
"Sandy nicht. Sie hat heute Geburtstag und feiert mit ihrer Familie in München. Martin und die Kinder kommen später"
"Happy, Birthday Sandy!" 🎂
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